Eurythmieabend mit der 11. Klasse

Im abgedunkelten Saal herrschte eine sakrale Atmosphäre, während auf der Bühne junge Menschen in dezentem Licht ihre selbstverfassten Gedichte vortrugen. Es waren tiefgründige und feine Reflexionen der Seelen 16- bis 18-jähriger Jugendlicher. Viele Wegbegleiter der jungen Menschen erhielten vergangenen Freitagabend für einen kurzen Augenblick Einblick in eine sonst meist verschlossene Welt.

Was bewegt unsere Kinder? Es sind die gleichen Ängste und Hoffnungen, die vielen von uns noch aus eigener Sturm-und-Drang Zeit vertraut sind. Während manch einer zurückschaute, auf das, was war und nicht mehr ist, blickten andere mutig und voller Elan in die Zukunft. In diesen Reigen aus Rückblicken und Hoffnungen reihten sich vereinzelte Gedichte ein, die auf das Hier und Jetzt schauen und fragen: Wie denke ich, worüber denke ich nach, welche Vorstellungen entstehen in meinem Kopf und was mache ich mit meinen Gedanken? Denke ich noch oder handele ich schon?

Mit dem Rezitieren der Gedichte war es nicht getan. Die Jugendlichen verliehen mit ihren Körpern Gedanken und Worten Ausdruck. Sie ließen ihre Füße sprechen und ihre Hände singen. Sie tanzten Angst und Mut, Sympathie und Antipathie, Liebe und Hass, Wärme und Kälte, Licht und Dunkelheit und vieles mehr.

So wurde der Abend zu einem intimen Geschenk an die Menschen, die die Jugendlichen auf ihrem Lebensweg begleiten.

Jürgen Beckmerhagen