Auf der Suche nach der Zaubernuss
Viel hatten wir uns vorgenommen: ein Zirkusprojekt mit der ganzen Schule! Eine Zirkuswoche! Schnell wurde klar, dass die Oberstufe nicht mitmachen konnte. Zu kurz ist das Schuljahr in diesem Jahr und zu schnell rücken die staatlichen Prüfungen heran.
Aber mit der 1.-8. Klasse würde es klappen. Ein Zirkusprojekt mit 224 Schülerinnen und Schülern im Alter von 6 bis 14 Jahren. Die Ideen sprudelten nur so: Vertikaltuch, Einräder, Springen auf dem Trampolin, Pyramiden, Jonglage, Clownerie und vieles mehr! Der künstlerische Aspekt sollte auch nicht zu kurz kommen: das Orchester, Kostüme, Eintrittskarten, eine Zeitung, Plakate und eine Geschichte sollte es auch noch geben.
Die Tage starteten gemeinsam mit dem Singen des Zirkusliedes. Alle Klassen von 1 bis 8, alle LehrerInnen und alle helfenden Eltern trafen sich im Eurythmiesaal und sangen, sprachen die Morgensprüche und stimmten sich auf den Tag ein. Was für eine Gänsehautstimmung!
Anschließend gingen die Kinder in ihre Trainingsgruppen. Jedes Kind hatte einen künstlerischen und einen akrobatischen Teil. Die 1. und 2. Klasse blieben im gewohnten Tagesablauf mit ihren Klassenlehrerinnen und probten eine eigene kleine Nummer. Trotzdem waren sie ein Teil der Gemeinschaft und trugen etwas zur großen Aufführung bei. Fleißig waren alle und zum Glück konnten sich die Lehrer und Lehrerinnen auf viele helfende Hände aus der Elternschaft verlassen. Ohne Sie liebe Eltern hätten wir es nicht geschafft! An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön für Ihre Unterstützung und Geduld mit den Kindern und den Lehrkräften. Viel hatten wir uns vorgenommen, vielleicht etwas zu viel? Die Generalprobe, bei der alle Nummern und die Geschichte das erste Mal zusammen kamen, zeugte von viel Improvisationsvermögen und auch einigem Stress. Trotzdem zeigte sich auch schon, dass es etwas im Entstehen war.
Dann die Aufführung am Samstag. Der große Tag! Auch hier viel Improvisation, aber was für eine Leistung! Was für eine gelungene Vorstellung! Wie viel Spaß an der Sache! Es war ein Fest! Rückblickend kann man sagen, es war keine Perfektion, dafür hätte es mehr Zeit bedurft, trotzdem konnte man sehen, was sich die Kinder in vier Tagen erarbeitet haben, mit welchem Enthusiasmus sie dabei waren und wie sich eine Gemeinschaft entwickelt hat.
Abschließend noch einmal herzlichen Dank an alle unterstützenden Eltern und an unsere Zuschauer, die ein wunderbares Publikum waren. An die tollen Kinder unserer Schule, die mit so großem Eifer und Spaß bei der Sache waren und an meine Kollegen und Kolleginnen, die zu etwas sehr Besonderem beigetragen haben. Viel hatten wir uns vorgenommen, vielleicht zu viel, aber es hat sich gezeigt, dass aus der Improvisation eine tolle Kraft entstanden ist. Der Zauber der Gemeinschaft. Wir haben die Zaubernuss unserer Schule finden können!
Nicole Forker
Bild: Zirkus Allotria, Juni 2012, J. Beckmerhagen