Alle Jahre wieder …

Christgeburt-Spiel, Donnerstag, 19. Dezember 2019, um 19:30 Uhr im Kleinen Saal

Wir laden Sie herzlich zu unserem Oberuferer Christgeburt–Spiel ein. Auch an unserer Schule gehört diese Aufführung für Eltern, Schüler und Lehrer zu einem festen Bestandteil während der letzten Schultage vor dem Fest. Lassen Sie Herz und Seele sich öffnen für das Christus – Jesus – Geheimnis.

Nach altem Brauch wird am Heiligen Abend zugleich auch der Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies gedacht. Und so geht auch den eigentlichen Weihnachtspielen sinnigerweise das Paradeis-Spiel voran. Der «alte Adam» wurde in den Sündenfall verstrickt; mit dem Christuskind wird nach den Worten des Apostels Paulus ein «neuer Adam» geboren, der ein neues geistiges Licht in der Menschheit entzündet. 

Die Oberuferer Weihnachtspiele, eine Trilogie aus Paradeis-, Christgeburt– und Dreikönigs-Spiel, wurden gesammelt von Karl Julius Schröer. Aus altem Brauchtum stammend,unterlagen sie keinerlei Veränderung, sondern behielten den in den deutschen Sprachinseln Ungarns zu Zeiten der alten österreichisch-ungarischen Monarchie als ein letztes Zeugnis alter Weihnachtsgebräuche lebendig gehaltenen Duktus bei. Sie sind in einer Art donauschwäbischem Dialekt in Reimen abgefasst. Von einfachen bäuerlichen Menschen gespielt, spricht aus diesen schlichten volkstümlichen Texten eine innige, herzenswarme Gemütsstimmung.

Wenn Weihnachtspiele aufgeführt wurden in Gegenden Oberungarns, da sammelte, wenn der Oktober oder November herannahte, der, welcher die früher nie aufgeschrieben überlieferten Weihnachtspiele hatte, diejenigen Menschen, die er für geeignet hielt. Und geeignet waren in dieser Weihnachtszeit wirklich Menschen, von denen man es vielleicht sonst nicht vorausgesetzt hatte: lose, nichtsnutzige Buben, die schon ihr gut Teil an allem möglichen Allotria während des Jahres getrieben hatten. Während dieser Zeit aber senkte sich in diese Seelen die nötige Stimmung. Es herrschte das Bewusstsein, dass der ganze Mensch mit seinem Gemüt und seiner Moral geläutert und gereinigt sein muss, wenn er in würdiger Weise an die Kunst herankommen will. 

Wenn den Menschen in der Zeit nacheinander vorgeführt wurde das Paradeisspiel von Adam und Eva, vom Sündenfall der Menschen und von der Offenbarung des Christus in dem Weihnachtspiel, konnten sie tief empfinden den gewaltigen Einschnitt, der gemacht worden war in der Menschheitsentwicklung durch das Christus-Ereignis. Wie eine Umkehrung des Entwicklungsweges, so wurde das Christus-Ereignis empfunden. Ein Weg vom Himmel sozusagen auf die Erde war der Weg von Adam bis zum Christus hin. Ein Weg von der Erde bis zum Himmel ist der Weg von Christus bis zum Ende der Erdenzeit. 

In Anlehnung an AnthroWiki/Weihnachtspiele

Elke Müller