Der Herbstmarkt aus Sicht einer Kindergartenmutter

Der Herbst war in diesem Jahr anders als in den anderen Jahren. Auch wenn es im September kurz anders aussah, kam der Sommer dann auf einmal zurück und blieb bis spät in den Oktober. Dass der Herbstmarkt dann auch erst stattfand, als dass Wetter entsprechend herbstlich war, fand ich sehr passend.

Der Tag des Herbstmarktes fing so schön an, einen besseren Herbsttag gibt es kaum. Etwas kalt, aber sehr sonnig und die Kälte war auch noch keine winterliche Kälte, wie wir sie jetzt draußen kennen. Zusammen mit einigen anderen Eltern hatten wir angeboten, unsere Kindergartenkinderwährend des Aufbaus zu betreuen. Wir sind dann aber früher als viele fleißige Eltern, die noch mit der Einrichtung beschäftigt waren, gegangen. Daher war es wirklich so, als wäre der Kindergarten über Nacht verzaubert worden, als ich ihn am nächsten Tag zu meinem ersten Dienst vor der Tür vom Lebkuchenhäuschen wieder sah. Gerade noch genug Zeit, um einen kurzen Blick ins Café zu werfen, wo die fleißigen Arbeiter auch am Morgen noch das Café weiter aufgebaut haben. Es war gemütlich und liebevoll eingerichtet und es gab eine große Auswahl an Kuchen und Torten, die alle schön präsentiert wurden.

Die erste “Schicht” war schnell vorbei. Es kamen ständig interessierte Leute und Kinder, die neugierig waren, was sich in dem Raum befand. Es war ein märchenhafter Tannenwald mit vielen versteckten, liebevollen Details. Unsere Kinder gingen den Weg durch den Wald, und am Ende des Weges befand sich das Lebkuchenhäuschen. Davor saß ein Erzähler, der sich mit den Kindern unterhielt und ihnen eine Geschichte vorlas. Die Stunde flog vorbei, da immer wieder Kinder vor der Tür standen und warteten, bis die vorherige Gruppe herauskam. Auf dem Rückweg nahm sich jedes Kind ein Stück vom Lebkuchenhäuschen.

Nun stand meine “Schicht” im Café an und ich wartete etwas nervös, bis meine Ablösung zum Lebkuchenhäuschen kam. Zum Glück war sie pünktlich, weshalb ich gleich zum Café gehen konnte, um dort zu helfen. Viele Tassen Kaffee und Tee wurden von eingeschenkt und unterschiedliche Kuchen und Torten ausgegeben. Mich lachte ein leckerer Himbeerkuchen (ohne Zucker) an, den ich mir zum Ende meiner Schicht verdient hatte. Mein Stück Torte konnte ich im Kreise meiner Familie genießen. Mein Mann war inzwischen mit beiden Kindern zum Herbstmarkt nachgekommen. Kurz vor 15:00 Uhr konnte ich mit ihnen zum Puppenspiel gehen. Die kleinen Zuschauer saßen vorne und warteten gespannt. Den Kleinsten fiel es schwer, die Aufmerksamkeit aufrecht zu halten, aber die Kindergartenkinder (ab circa 3 Jahre) haben gestaunt und aufmerksam verfolgt, wie sich die Figuren durch die wunderschöne Puppenlandschaft bewegten.

Nach dem Puppenspiel war dann auch nicht viel Zeit bis zur nächsten “Schicht”, diesmal die meines Mannes, der das Vorlesen beim Lebkuchenhäuschen über- nahm. Ich bin in der Zeit mit unserem Sohn (4) und unserer Tochter (1,5) in die Schule zum Sterne angeln und Schiffchen blasen hinüber gegangen. Die Verzauberung der beiden Räume war mindesten so schön, wie im Kindergarten. Zuerst waren wir beim „Sterne-Angeln“. Verträumt aber konzentriert versuchte unser Sohn, drei Sterne zu angeln. Seinen Stern hängte er sich gleich um. Unsere Tochter mit ihrem starken Willen wollte es unbedingt selber versuchen. Beide waren beeindruckt von all den schönen Lichtern und Sternen. Den von ihm ausgesuchten Stern legte unser Sohn abends vor dem Zu-Bett-Gehen ab, nur um ihn gleich am nächsten Morgen wieder umzuhängen. Leider ist der Stern unserer Tochter schon im nächsten Raum, beim „Schiffchen-Blasen“, verloren gegangen. Das „Schiffchen-Blasen“ war auch ein besonderes Erlebnis, das unser Sohn selbstständig bewältigen wollte. So konnte ich unserer Tochter alle schönen Kerzen und Lichter im Raum zeigen.

Zum Schluss habe ich noch kurz einen Blick auf unseren Verkaufsstand geworfen, wo einige Sachen besser und andere auch weniger gut verkauft wurden. Auch waren manche Leute alleine beim Verkauf, obwohl das anders geplant war. Nicht alles ist perfekt gelaufen beim Herbstmarkt, aber alles in allem haben wir als Gemeinschaft einen tollen Herbstmarkt ermöglicht. Gemeinsam schaffen wir mehr, als alleine. Nicht das Doppelte, aber das Vielfache. Auf mich hat dieser Herbstmarkt einen sehr schönen und positiven Eindruck gemacht. Wir (meine Familie und ich) gingen dann auch gemeinsam, fröhlich und positiv gelaunt nach Hause. Da haben noch viele fleißige Helfer beim Abbau geholfen, um den Kindergarten zurück zu zaubern. Für uns aber war der Tag zu Ende.

Wir freuen uns auf den nächsten Herbstmarkt!

Sarah-Anne Klok Kindergartenmutter