Frohe Weihnachten

Denken wir an Weihnachten, wird uns ganz warm ums Herz. Der Duft von Zimt und Bratapfel, von Punsch und heißem Kakao, von frisch geschlagener Tanne und von Räuchermännchen liegt in der Luft. Die Gräser in der Heide tragen ein Kleid aus Raureif. Der weiße Atem von Mensch und Tier zeugt von innerer Wärme. Die Nächte werden kühler, die Luft klarer, die Sterne immer zahlreicher. Wo wir auch hinschauen – in jedem Haus brennt eine Kerze.

Wir sehnen uns nach den alten Geschichten, die sich Menschen seit Jahrhunderten immer wieder erzählen: von dem Christkind, das in einem Stall in Bethlehem in genau so einer kalten und sternenklaren Nacht, von der wir zur Weihnachtszeit träumen, das Licht der Welt in unsere Mitte gebracht hat. Ein Kind, so unschuldig und rein, dass wir es nur lieb haben können. Ein Kind, das uns Hoffnung lehrt, das uns Zuversicht schenkt, das jedem, egal ob König oder Hirte, egal ob Jung oder Alt, durch seine Anwesenheit sagt, „Alles wird gut.“

Kinder können diese Geschichten, die wir ihnen so oft erzählt haben, Wirklichkeit werden lassen, indem sie ihre Augen schließen und die Bilder vor ihren inneren Augen wach rufen. Diese Bilder prägen das Gemüt unserer Kinder ein Leben lang.

Aber nicht nur Kinder können Geschichten wahr werden lassen. Auch wir Erwachsenen können uns zurücklehnen und alles um uns herum abschalten, durchatmen, die Augen schließen und warten, bis wir die Bilder sehen, nach denen wir uns so sehr sehnen. Bilder von Engeln, die uns die frohe Botschaft verkünden. Bilder von einem, der es gut meint mit uns und der uns so annimmt, wie wir sind. Wir lassen uns fallen und irgendwann spricht eine himmlische Stimme auch zu uns: „Alles wird gut.“

Ich wünsche Ihnen im Namen des gesamten Kollegiums eine fantasievolle, beschauliche, friedvolle Weihnachtszeit.

Jürgen Beckmerhagen

Bild: in wechselnden Formationen von verschiedenen Kindern über mehrere Tage gemalt. Susann Hansen.