Richard Wagners „Tannhäuser“ in der Hamburgischen Staatsoper

Am Donnerstag, 12. Mai 2022, besuchten wir, die 11. Klasse der Freien Waldorfschule Itzehoe, das Stück „Tannhäuser“ von Richard Wagner.

Bereits Anfang des Schuljahres 2021/2022 sprach Herr Köhler einen Ausflug in die Hamburgische Staatsoper an. Wir als Klasse waren sehr begeistert davon, da wir noch nie ein Opernstück gesehen hatten. Das Opernstück von Wagner handelt von Heinrich, genannt Tannhäuser, und seiner geliebten Venus und Elisabeth. Das Stück wurde von einem Orchester begleitet. Die Musik des Orchesters fanden wir besonders beeindruckend und wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Wir sind am Nachmittag nach dem Unterricht mit der Bahn nach Hamburg Dammtor gefahren. Von da aus machten wir einen Spaziergang durch den Park Planten un Blomen. Es war ein wundervoller Frühlingstag mit viel Sonne, somit war dies ein sehr schöner Spaziergang. Wir beendeten diesen mit einem Picknick mitten im Park. Anschließend machten wir uns auf dem Weg zur Hamburger Staatsoper. Wir kamen hier eine halbe Stunde vor Beginn an, um eine Einführung in das Stück zu besuchen, und danach gingen wir zu unseren Plätzen.

In den zwei Pausen haben wir uns über die moderne Inszenierung von Tannhäuser unterhalten und wie wir das Stück im allgemeinen sehr beeindruckend fanden. Wir sind später, auf dem Nachhauseweg, zu dem Entschluss gekommen, dass dieses Stück vielleicht nicht den Geschmack von jedem aus der Klasse entspricht, dass es aber ein bewundernswertes Stück ist, künstlerisch wie auch musikalisch betrachtet.

Wir bedanken uns als Klasse sehr herzlich bei Frau Kirschneit und Herrn Köhler, die diesen Ausflug möglich gemacht haben.

Tabea, Rosa, Jula, Jacob, Simon, Torge

Rückblick auf einen besonderen Opernabend mit der elften Klasse

Wie kommt man dazu, mit einer elften Klasse die Hamburgische Staatsoper zu besuchen und sich dann ausgerechnet Richard Wagners über drei Stunden langen„Tannhäuser“ anzusehen? Diese Frage hat mir so mancher gestellt, dem ich von diesem Unterfangen berichtete.

Die Idee dazu entstand zu Beginn des Schuljahrs im Rahmen der Einheit zur Musik der Romantik. Die Schülerinnen und Schüler in diesem Alter sind dabei, ihren Seelenraum auszubilden, ihre Gefühle zu differenzieren und soziale Fähigkeiten verstärkt zu entfalten. Während zuletzt das Sozialpraktikum diesen Entwicklungsschritt förderte, so war es im Musikunterricht vor allem die romantische Musik mit ihren differenzierten Ausdrucksgestaltungen, die diesen Raum zur seelischen Entwicklung bot. So wurdem im Unterricht neben bedeutenden Kompositionen von Robert Schumann, Frederic Chopin und Felix Mendelssohn-Bartholdy auch das Musikdrama Richard Wagners gestreift und der berühmte Tristan-Akkord behandelt. Beim Hören der Ouvertüre zum „Tristan“ war eine Begeisterung bei einigen Schülerinnen und Schülern zu spüren und die Idee eines Opernbesuchs war geboren. Den Stein ins Rollen brachte schließlich die Vorsitzende des Kulturrings Dörte Marquardt auf der Mitgliederversammlung der VHS, die mich auf Wagners „Tannhäuser“ in der der Hamburgischen Staatsoper hinwies.

Auch wenn die Handlung einige Längen aufwies und daher von den Schülern stellenweise als „langweilig“ beschrieben wurde, so boten doch die emotionalen Chöre, die klare und hell-strahlende Stimme des Tenors Klaus Florian Vogt (Tannhäuser) sowie das differenziert aufspielende Orchester genügend Identikationsmöglichkeiten, so dass – so mein Eindruck – die Schüler am Ende zwar müde, doch beseelt und um eine schöne Erfahrung reicher mit dem Zug nach Hause fuhren.

Lars Köhler

Photo: Andreas Praefcke, CC BY 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by/3.0, via Wikimedia Commons