Zwei Tage Uni Göttingen

Zehn SchülerInnen der 11. Klasse nahmen am 18. und 19. Februar an der Exkursion zur Universität Göttingen teil. Organisiert wurde diese vom IZET (Innovationszentrum Itzehoe), dort haben wir uns auch am Dienstagmorgen getroffen, um gemeinsam mit SchülerInnen der Auguste-Victoria-Schule, Kaiser-Karl-Schule, des Sophie-Scholl-Gymnasiums, dem Regionalen Bildungszentrum Itzehoe, Dethlefsengymnasium aus Glückstadt sowie dem Gymnasium Brunsbüttel zu starten. Um 8 Uhr fuhren wir mit einem XXL-Bus los und ohne Stau und mit einer Pause an der Raststätte Allertal sind wir schließlich in Göttingen angkommen. 

Nach einem Mittagessen in der Nordmensa haben uns vier junge StudentInnen durch die naturwissenschaftlichen Fakultäten geführt, wobei man die Wahl zwischen einer chemie-, astrophysik-, oder geologisch orientierten Führung hatte.

Im Anschluß haben wir in einem Hörsaal eine Vorlesung von Herrn Dr. Ingo Mey über interdisziplinäre naturwissenschaftliche Forschung gehört, mit anschließendem Informationsvortrag über das Studieren in Göttingen: Wie findet man eine Wohnung? Was sind Credit points und welche Möglichkeiten hat man, das Studium zu finanzieren? All diese Fragen konnten wir stellen und beantworten lassen. Die Universität Göttingen ist mit über 30.000 Studierenden ziemlich groß und breit aufgestellt. 

Da die Exkursion naturwissenschaftlich orientiert war, haben wir uns hauptsächlich auf dem Nordcampus aufgehalten. Dort sind vor allem die Fakultäten der Chemie, Biologie, Physik, Informatik aber auch Forstwissenschaften untergebracht.

Daraufhin sind wir zur Jugendherberge gefahren, haben dort Abendbrot gegessen und die Zimmer bezogen. 

Der Abend stand uns zur freien Verfügung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ralf Thiericke, Leiter des IZET, und den Lehrkräften sind die meisten in die Innenstadt gegangen und haben diese dort in Gruppen erkundet. Göttingen ist eine sehr schöne Stadt, mit vielen alten Gebäuden, von denen auch viele zur Universität gehören. 

Nach dem Frühstück um 7.30 Uhr am Mittwochmorgen sind wir mit unserem Gepäck und dem Bus wieder zur Universität gefahren.

Heute standen Kurse im X-LAB, einem Experimentallabor für junge Leute, auf dem Programm. Das X-LAB hat vier Etagen: Eine rote, eine gelbe, eine grüne und eine blaue oben, eingeteilt in die Fachbereiche Physik, Chemie, Biologie und Informatik. 

In jedem der insgesamt fünf Kursen waren jeweils zwei Schüler von unserer Schule eingeteilt. Es gab zwei Kurse in Richtung Biologie. Zum einen Molekularbiologie, Fleisch-PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) und Neurophysiologie, schwach elektrische Fische. Der erste Kurs beschäftigte sich damit, Fleisch auf seine Herkunft zu analysieren, also herauszufinden, von welcher Tierart das Fleisch stammt. Dazu musste die DNA isoliert werden und eine PCR durchgeführt werden. Auch Theorie spielte in allen Kursen eine Rolle, die meistens auch recht anspruchvoll gestaltet war.

Die schwach elektrischen Fische wurden auf praktische Art und Weise betrachtet und untersucht wurden unter anderem bioelektrische Signale des afrikanischen Elefantenrüsselfisches. 

Zum Themenbereich Chemie fand ein Kurs zur Synthese von Aspirin statt. Dieser Kurs war eine gute Mischung aus Theorie und Praxis. Tatsächlich entstand am Ende nahezu reine Acetylsalicylsäure, der entzündungshemmende Stoff in Aspirin.

Die Physik beschäftigte sich mit Laser- und Röntgenphysik. Dieser Kurs war recht theorielastig, wobei ein Teil der Gruppe einen eigenen Laser zusammenbauen konnte, der Andere Messungen an einem Versuchsaufbau durchführte.

Ebenso gab es einen Kurs zur Nanotechnologie. Hierbei haben die SchülerInnen die Eigenschaften von Nanopartikeln untersucht, nachdem sie sie aus Sonnenmilch isoliert hatten und daraus eine farbstoffsensibilisierte Solarzelle bauten.

Mit den Kursen beschäftigten wir uns den ganzen Mittwoch, bis wir uns dann um 18 Uhr auf den Rückweg nach Itzehoe machten und dort um etwa 22.30 Uhr ankamen.

Die Exkursion hat einen Einblick in das Unigeschehen gegeben und auch das Zusammenarbeiten mit SchülerInnen anderer Schulen hat zu einem recht positiven Eindruck auch von Seiten der SchülerInnen geführt, wobei die Inhalte der Kurse zum Teil sehr anspruchvoll waren. Doch mitnehmen konnte jeder etwas, sei es jetzt die Entscheidung zu studieren oder einfach, um ein Gefühl vom Unileben zu bekommen.

Aus Sicht der begleitenden Lehrkraft bleibt noch zu ergänzen, dass es sich bei den angebotenen Versuchsdurchführungen um Experimente handelte, die sich im naturwissenschaftlichen Schulunterricht nur schwer oder gar nicht durchführen lassen. Die fachliche Auseinandersetzung mit einem konzentrierten Thema über einen Tag hinweg stellte hierbei die Herausforderung dar, die von allen unseren Schülerinnen und Schülern mit Interesse angenommen und vollzogen wurde. Bei Bedarf standen Dozentinnen und Dozenten sowie Studierende der jeweiligen Fachbereiche der Universität den Schülerinnen und Schülern aller teilnehmenden Schulen hilfreich zur Verfügung, so dass gelegentlich fehlende Kenntnisse gut zu kompensieren waren. Erfreulich zu erleben war das schulübergreifende Miteinander der Schülerschaft sowie des begleitenden Kollegiums. Prof. Dr. Ralf Thiericke und seinem Team sei an dieser Stelle für die Organisation und Durchführung dieser für alle Beteiligten sehr lehrreichen Veranstaltung gedankt.

Lucia Arendt (11. Klasse) und Frank Schuchard (Klassenbetreuer)