Bildung und ihre Kosten im Ungleichgewicht.

Fast in jedem Land der Welt steigen derzeit die Preise, und fast jeder Bereich des Lebens ist betroffen: Lebensmittel werden ebenso teurer wie Energie und Heizkosten. Dies betrifft natürlich auch Waldorfschulen, Waldorfkindergärten sowie heilpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen weltweit. Da die Lebenshaltungskosten überall ansteigen, sind viele Eltern nicht in der Lage, höhere Schulbeiträge zu bezahlen. Zu einem besonderen Problem wird dies in Ländern, die sowieso schon unter wirtschaftlichen Problemen leiden. An den Beispielen, die wir Ihnen in unserem aktuellen Spendenaufruf vorstellen, wird klar: Der laufende Betrieb der Schulen und Kindergärten wird immer teurer, die Preise für aktuelle Bauvorhaben steigen massiv, die Einhaltung des Budgets, dessen Finanzierung vorab bereits geklärt war, wird damit unmöglich. Mit unserem aktuellen Spendenaufruf möchten wir Sie um Unterstützung für diese Schulen bitten.

Hohe Inflation: Argentinien befindet sich seit Jahren in einer ökonomisch katastrophalen Lage. Im Oktober 2022 lag die Inflationsrate bei 88 Prozent im Vergleich zum Vormonat; seit 2018 lag sie nie unter 30 Prozent. Dies hat zur Folge, dass junge Eltern ins Umland der großen Städte ziehen, wo die Wohnungen billiger sind und man das Gemüse im Garten ziehen kann. Diese ehemaligen Städter sind das in den Dörfern und Kleinstädten nach Waldorfschulen suchende Klientel. Und wenn es keine gibt, dann werden sie eben gegründet. Die kleinen Waldorfschulen beginnen oftmals in provisorischen Räumlichkeiten, doch mit der Zeit müssen die Schulhäuser stabiler werden und dafür fehlt das Geld.

Steigende Energiekosten Ungarn: Als erste überhaupt wandte sich die ungarische Vereinigung der Waldorfschulen an uns mit der Bitte, den Waldorfschulen im Land bei der Bewältigung der Preissteigerungen zu helfen. „Die Strompreise konnten wir nur bis zum Ende des Jahres fixieren“, berichtet zum Beispiel Rudolf Jörg, der Geschäftsführer des Göllner Mária Regionális Waldorf Gimnázium in Budapest, „ab dem ersten Januar 2023 werden sie voraussichtlich auf das Fünffache erhöht.“ Hinzu kommt die steigende Inflation, die in Ungarn noch etwas höher ausfällt als in Deutschland. 

Schulbau in Armenien: Bereits in unserem Rundbrief „Waldorf Weltweit“ vom Frühjahr dieses Jahres berichteten wir von diversen Bauvorhaben weltweit. Einige sind inzwischen bereits abgeschlossen, andere befinden sich noch am Anfang. Wie in Deutschland verzeichnen fast alle Länder weltweit einen starken Anstieg der Baukosten. Nach einer kurzen Stagnierung der Baukosten auf hohem Niveau im Jahr 2021, gab es 2022 – ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie – einen noch heftigeren Anstieg. Für viele Waldorfschulen weltweit, die auf neue Gebäude angewiesen sind, wird dies zum schwer kalkulierbaren Risiko. So zum Beispiel auch für die Waldorfschule in Jerewan, Armenien.

Die Krisen unserer Zeit wirken sich alle unmittelbar auf die Waldorfschulen und Waldorfkindergärten aus – und zwar die inneren wie die äußeren Krisen. Während die inneren nur durch Eigenaktivität zu bewältigen sind, können wir bei der Bewältigung der äußeren Krisen helfen. Und wir hoffen, dass wir in Ihnen Mitwirkende finden und Sie uns helfen werden, damit die weltweite waldorfpädagogische Bewegung auch durch diese Krise hindurchkommt. Wir bauen auf Sie.

 

Der Spendenaufruf liegt an Ihrer Schule aus oder wurde mit der Ranzenpost oder elektronisch verteilt.

Weitere Informationen finden Sie unter: waldorfweltweit.org/spendenaufruf

Spendenkonto DE47 4306 0967 0013 0420 10 | BIC: GENODEM1GLS | GLS Bank Bochum
Verwendungszweck: Aufruf 2648

Pressekontakt
Christina Reinthal | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel +49 (0)30 617026 35 | c.reinthal@freunde-waldorf.de

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e. V.
Die Freunde der Erziehungskunst setzen sich weltweit für die Entwicklung und Stärkung der Waldorfpädagogik ein. Über 600 Waldorfschulen, Kindergärten, heilpädagogische Einrichtungen und soziale Projekte wurden bereits durch den Internationalen Hilfsfonds finanziell unterstützt und in rechtlichen Fragen begleitet. Die Arbeitsbereiche umfassen des Weiteren die Koordination der internationalen Schülerkampagne WOW-Day, das Vermitteln von Bildungspatenschaften sowie notfallpädagogische Einsätze und Freiwilligendienste. Spenden werden zu 100 % an die Einrichtungen weitergeleitet. Der Verein finanziert sich über Fördermitglieder und gezielte Spenden für seine Tätigkeit.