Klimabuch: Vergleichsweise klimafreundlich

Abitur 2019 geschafft und dann erst mal Corona. Davon haben Oscar, Philipp, David und ich – vier ehemalige Schüler*innen der Waldorfschule Kleinmachnow – uns nicht abhalten lassen und haben ein eigenes Buch geschrieben.

Wisst Ihr, was klimafreundlicher ist? Ein Haus mit Holz oder mit Gas zu heizen? Ein Buch zu lesen oder zwei Stunden einen Film zu streamen?

Wir haben uns genau diesen Fragen gestellt. Herausgekommen ist ein einzigartiges und kompaktes Büchlein, das die Lesenden durch einen normalen Tagesablauf führt und anhand von Vergleichen zeigt, wie effektiver Klimaschutz im Alltag gelingen kann. Das Projekt ist als Non-Profit aufgebaut und somit der Buchpreis von nur 5 € kostenpreisdeckend.

Das Buch erhaltet Ihr über die Internetseite: www.vergleichsweise-klimafreundlich.de. Dort ist auch die Support-Variante erhältlich, bei dem die Käufer*innen den Preis bestimmen, und ein E-Book.

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Wir freuen uns über jede Art von Werbung für unser Buch – in eurem Freundeskreis, in der Familie und überall!

Carlotta Schäfer

Jana Quoos aus der DURCHBLICK Redaktion hat Mitautorin Carlotta Schäfer Fragen zur Entstehung des Buches „Vergleichsweise klimafreundlich“ gestellt.

Jana: Erzähle uns bitte etwas über euch vier Autor*innen

Carlotta: Wir sind vier ehemalige Waldorfschüler*innen der Freien Waldorfschule Kleinmachnow. Im Sommer 2019 haben wir gemeinsam Abitur gemacht und sind danach unterschiedliche Wege gegangen, haben uns aber als Freundeskreis nicht aus den Augen verloren.

Oscar Blank hat direkt nach dem Abi mit seinem Umweltwissenschaftsstudium an der Leuphana Universität in Lüneburg begonnen. Ich machte zunächst ein Gap-Year mit Praktika im Bundestag, bei UnternehmensGrün – ein Lobbyverband für nachhaltige Unternehmen – und Freiwilligenarbeit in einem Camphill in Schottland. David Schily und Philipp von Schulz-Hausmann haben ihr Pausen- und Orientierungsjahr mit verschiedenen Projekten gefüllt: Gemeinsam sind sie mit dem Fahrrad über die Alpen gefahren, haben mehrere Wochen allein im Wald gelebt und sich in Italien autodidaktisch mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt.

Jana: Wie seid ihr auf die Idee zum Buch gekommen?

Carlotta: Das ganze Buchprojekt angestoßen haben Philipp und David. In ihrer Zeit in Italien haben sie das Haus, in dem sie gewohnt haben, ausschließlich mit Holz geheizt und sich eines Tages gefragt, ob es denn klimafreundlicher sei, mit Holz oder mit Gas zu heizen. Nach ein wenig Recherche mussten sie feststellen, dass es gar nicht so einfach war, diese Frage zu beantworten und dass man sich sehr tief einlesen musste, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Als die beiden nach ihrer Reise wieder in Kleinmachnow waren, haben sie angefangen sich mit Freund*innen und Familie darüber zu unterhalten, was die klimafreundlichere Heizvariante sei. Schnell mussten sie jedoch feststellen, dass es so gut wie kein*er wusste. In den Gesprächen kamen auch noch andere Alltagssituationen auf, in denen die umweltfreundlichere Alternative oft nicht gleich ersichtlich war. Zum Beispiel fragten wir uns auch im Freundeskreis, ob es klimafreundlicher sei, heiß zu baden oder zu duschen, ob eine Tiefkühlpizza oder eine selbstgemachte Pizza mehr CO2 ausstoße oder ob es einen Unterschied mache, ob man Butter oder Margarine essen würde.

Wir haben also festgestellt, dass es viele Alltagsituationen gibt, in denen die klimafreundlichere Variante nicht immer bekannt oder sofort ersichtlich ist. So kam dann die Idee zum Buch auf. Unsere Neugier auf Antworten zu all den offenen Fragen war geweckt. David und Philipp haben daraufhin Oscar und mich gefragt, ob wir beim Projekt mitmachen möchten. Da wir beide uns schon lange für das Thema Nachhaltigkeit interessieren, bildeten wir vier ein gutes Team.

Doch wir wollten die Ergebnisse der vielen Recherchearbeit nicht nur für uns behalten und haben uns deshalb entschieden ein Buch zu schreiben, weil es ein solches Buch noch nicht gab.

Genau passend kam dann Anfang 2020 der erste COVID-Lockdown und verschaffte uns allen mehr Zeit. Diese gewonnene Zeit haben wir effektiv genutzt und uns in die Recherche gestürzt.

Das gesamte Projekt ist übrigens ausschließlich in Videokonferenzen entstanden. Obwohl wir uns zu Beginn des Schreibprozesses alle noch in Kleinmachnow befanden, haben wir uns auf Grund der Pandemie nicht persönlich getroffen, sondern nur virtuell. Um die Emissionen, die durch die

Videokonferenzen und das Drucken entstanden sind auszugleichen, haben wir unser Buch auch mit einer Tonne CO2 kompensiert: Über „natureoffice“ haben wir in ein Aufforstungsprojekt investiert. Somit ist das gesamte Projekt „klimaneutral“.

Dieses Buchprojekt war für uns alle eine sehr spannende Erfahrung. Wir haben uns schnell darauf geeinigt, dass wir alles an diesem Buch selbst machen wollten. Und so kam es, dass wir von der Idee über die Recherche, Grafiken, Layout bis hin zur Vermarktung und Webpräsenz alles in Eigenregie durchgeführt haben.

Es ist ein sehr tolles Gefühl, nun das Buch in der Hand zu halten und das Resultat der vielen Arbeit zu sehen!

Jana: Wie habt ihr recherchiert?

Carlotta: Bevor wir mit der Recherche begannen, haben wir uns zunächst ein genaues Bild davon gemacht, wie unser fertiges Buch aufgebaut sein sollte. Unser wichtigstes Ziel war es, die vielen Zahlen und Erkenntnisse möglichst anschaulich und kurzweilig darzustellen. Wir wollten auf keinen Fall ein weiteres Fachbuch schreiben, bei dem man bereits auf Seite drei nur noch „Bahnhof“ versteht.

Uns war es wichtig, dass man mit einem Blick alles Wichtige verstehen kann. Deshalb haben wir das gesamte Buch sehr grafisch und visuell aufgebaut.

Um die verschiedenen Vergleiche zu verbinden, haben wir uns als roten Faden einen normalen Tagesablauf genommen. Innerhalb eines Tages haben wir uns dann verschiedene Vergleiche herausgesucht, die uns persönlich interessierten.

Grundsätzlich haben wir die Vergleiche in den Vordergrund gestellt – daher kommt auch der Titel „Vergleichsweise Klimafreundlich“. Jedoch wollten wir zu jedem Thema auch ein wenig Hintergrundinformationen liefern, da die Vergleiche selbst meist nicht alles darstellen können. Aber auch hier haben wir uns stets bemüht, alles kurz und knapp, aber auch verständlich zu formulieren.

Da das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz sehr viele verschiedene Aspekte hat und es unmöglich ist alles auf 100 Seiten verständlich und in voller Gänze zu beleuchten, haben wir beschlossen lediglich die Emissionen der verschiedenen Produkte oder Aktionen zu vergleichen.

Die Emissions-Zahlen haben wir dann in mehreren Monaten Recherche aus den unterschiedlichsten Quellen gezogen. Wir haben aber stets darauf geachtet, unsere Daten von den großen etablierten Instituten und aus seriösen Studien zu beziehen. An den Stellen, wo wir keine genauen Aussagen finden konnten, haben wir dann selbst begonnen die Emissionen zu berechnen (auf der Grundlage von Datensätzen, die wir in den Studien fanden). Nach der intensiven Recherchezeit hatten wir ein Literaturverzeichnis von 150 Quellen.

Um Papier zu sparen, haben wir alle Referenzen nicht hinten ins Buch gedruckt, sondern auf unsere Internetseite gestellt. Mit einem QR-Code hinten im Buch kann man dann direkt alle nummerierten Quellen einsehen und mit einem Klick auf die zitierte Webseite zugreifen.

Jana: Was hat euch am meisten beeindruckt?

Carlotta: In der Recherchearbeit mussten wir immer wieder feststellen, wie wenig wir doch wussten. Denn wir alle vier sind schon lange dabei, uns möglichst nachhaltig zu verhalten und uns mit Umweltschutz auseinanderzusetzen. Es gab aber immer wieder Daten in den Vergleichen, die erstaunlich sind und die wir so nicht erwartet hätten.

Zum Beispiel hatten wir nicht erwartet, dass eine Tiefkühlpizza ungefähr genauso viele Treibhausgase verursacht wie eine Pizza, die im Ofen selbst gemacht wird. Das ist damit zu erklären, dass ein Ofen sehr viel Energie verbraucht und selbstgemachte Pizzen länger gebacken werden müssen. Außerdem verursacht die Kühlung von Tiefkühlprodukten gar nicht so viel Emissionen, wie man es erwarten würde.

Zudem konnten wir natürlich feststellen, dass die Welt nicht nur absolut schwarz oder weiß ist. Der Vergleich mit Holz und Gas zum Beispiel zeigt, dass die Treibhausgasemissionen von Holz nur ein Bruchteil dessen sind, was Gas verursacht. Aber weil CO2 nicht der einzige umweltschädliche Faktor bei diesem Vergleich ist, kann man nicht so einfach sagen, dass Holz die umweltfreundlichere Variante ist. Denn bei Holz entsteht eine große Menge Feinstaub, und die Holzbeschaffung, sowie die Rodung sind zudem auch meist problematisch.

Wir können aber dennoch alle unseren Alltag schon heute klimafreundlicher gestalten, in dem wir uns informieren und möglichst oft umweltfreundliche Entscheidungen treffen. Unser Buch soll genau dabei helfen.

Jana: Wo kann man das Buch kaufen?

Carlotta: In der NATURA-Buchhandlung am Rathausmarkt Kleinmachnow. Bei Anette Waibel-Butzin in ihrem Laden „Annabuzzi“ (Teltower Damm 34 14169 Berlin-Zehlendorf).

Über unsere Internetseite: www.vergleichsweise-klimafreundlich.de. Dort haben wir auch ein E-Book und eine Support-Buch Variante anzubieten.

Jana: Was kostet das Buch?

Carlotta: Über den Buchpreis haben wir uns viele Gedanken gemacht. Uns war es sehr wichtig, dass jede*r sich unser Buch leisten kann. Deshalb haben wir das Buch als non profit Projekt aufgesetzt und decken mit den Einnahmen lediglich unsere Kosten. Daher kostet das Buch nur 5 €. Zudem gibt es auch ein Support-Buch, bei dem der die Käuferin/der Käufer den Preis selbst bestimmt. Das E-Book gibt es ausschließlich in unserem Online-Shop und kostet 4 €.

Jana: Was hat euch zu diesem Projekt motiviert?

Carlotta: Grundsätzlich haben wir Autor*innen alle seit geraumer Zeit ein großes Interesse an Klimaschutz und Nachhaltigkeit allgemein. Zudem haben wir feststellen müssen, dass viele Menschen ein Bewusstsein dafür haben, dass der Klimawandel ein ernsthaftes Problem ist und wir dieses angehen müssen, aber eben nicht genau wissen, wo sie persönlich im eigenen Alltag schon damit beginnen können. Genau da wollten wir Abhilfe leisten. Unser Ziel war es, ein gut verständliches Buch zu schreiben, in dem wir verschiedene alltägliche Dinge anhand ihrer Treibhausgasemissionen vergleichen und somit aufzeigen, was die klimafreundlichere Variante ist.

Grundsätzlich haben alle Menschen ein Gespür für Geldmengen und wissen, was teuer und was ein Schnäppchen ist. Da unser CO2-Budget – genauso wie unsere Geldbeutel – nicht grenzenlos ist, möchten wir mit unserem Projekt dabei helfen, dass die Menschen ein eben solches Gespür für Treibhausgasemissionen entwickeln und somit bewusst ihren Alltag klimafreundlicher gestalten können.

Vielen Dank, liebe Carlotta, für das Interview!