Mein erstes Michaeli-Fest an der FWSI

Ich bin seit dem neuen Schuljahr als Schulsozialarbeiter und im Team der Warte an der Schule tätig. Als der Begriff „Michaeli-Fest“ das erste Mal fiel, konnte ich mir nur wenig darunter vorstellen. Also beschloss ich, mich überraschen zu lassen.

Wie ich im Nachhinein feststellen konnte, war das Michaeli-Fest bereits Wochen vorher Thema und in Vorbereitung.

So wurde hinterm Kunstraum heimlich am Drachen gearbeitet. Ehrlich gesagt habe ich mich öfters gefragt, was die Schüler dort machen, doch dies sollte sich nach und nach aufklären.

Je näher der Tag kam, desto präsenter wurde das Thema für mich. Bei jedem wuchs merklich die Vorfreude. Die Kinder meiner Kleinklasse fingen aus lauterem Himmel an, das Michaeli-Lied zu singen. Es gab plötzlich nur noch dieses eine Thema. So wurde überall vorbereitet und geplant. Daher fiel es mir leicht, mich von der Begeisterung und der Vorfreude mittragen zu lassen und wie soll ich sagen, es hat sich gelohnt. Je näher der Tag kam, desto mehr Vorstellung bekam ich, worum es geht.

Dann war er da: der Tag, auf den alle voller Vorfreude hingearbeitet haben. Der Tag des Michaeli-Festes.

Um 10:00 Uhr ging es los mit der offiziellen Eröffnung. Es wurde gesungen, die mitgebrachten Geschenke der einzelnen Klassen in Form von Gedichten, Ansprachen und Liedern vorgetragen und die einzelnen Mutproben vorgestellt.

Dann ging es los mit dem aktiven Teil. So gab es viele Möglichkeiten, seinen Mut auf die Probe zustellen.

Man konnte sich beweisen im Lanzenreiten, sich durch den Hindernisparcours schlagen und mit Bällen den Drachen besiegen, sein Gleichgewicht auf die Probe stellen und sich auf  Slackline und Hängebrücke über den Abgrund wagen, sich im direkten Duell mit anderen auf dem Schwebebalken im Kampf mit den Strohsäcken messen.

Doch die wohl größte Herausforderung wartete im Affenwald auf die Kinder ab der 3. Klasse: die Geisterbahn.

Dort tummelten sich allerlei Schreckensgestalten. Die versuchten die Mutigen daran zu hindern, die gestellte Aufgabe, das Finden der drei goldenen Bänder, zu lösen. So kam schon mal der eine oder andere Schrei aus dem Affenwald. Es wird bis heute niemand vermisst.

Eine leckere Suppe, manchmal auch weniger köstliche „Mutbrötchen“ und „Drachenblut“ rundeten das ganze ab.

Dann irgendwann war es soweit. Die Mutigsten der fünften Klasse postierten sich vor dem Drachen, der bereits den ganzen Morgen auf dem Schulhof stehend das Fest begleitete.

Umringt von allen Schülerinnen, Schülern und Lehrern wurden die Pfeile entzündet und die Bogensehnen gespannt. Nacheinander schossen die Schützen auf den Drachen, den keiner von ihnen verfehlte. Der sehr schön gestaltete Drache ging in Flammen auf. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam.

Abschließend kann ich sagen, es war ein gelungenes Fest, dass auch die Tage danach noch Thema war.

Ich freue mich auf viele weitere Feste an der Waldorfschule.

Timm Zimmermann

Fotos: Kerstin Babarski