Rückblick auf die 1. Woche der spielzeugfreien Zeit in der Warte
Ein wenig Aufregung herrschte schon, als wir den Kindern erzählten, was wir vorhaben: alle Spielzeuge, Gesellschaftsspiele, Bücher, Fahrzeuge und Stelzen sollten für eine gewisse Zeit aus der Warte und dem Blickfeld verschwinden, um Raum für etwas Neues zu schaffen: für neue Ideen, Kreativität und eigene Entscheidungen. Es fielen Sätze wie: „Was soll ich denn dann die ganze Zeit machen?“ Oder „da kann ich ja gar nicht mehr draußen spielen“.
Trotzdem haben alle eifrig mitgeholfen, alles wegzuräumen: Die Fahrzeuge und Stelzen kamen in den Container hinter der großen Halle, alles andere fand Platz im alten Essensraum. Schon am Dienstag war die Warte spielzeugfrei und die ersten Neugierigen inspizierten den Tisch mit all den mitgebrachten Bastelmaterialien: Da gab es Eierpappen, Klopapierrollen, alte Autoreifen, Korken, Dosen in allen möglichen Größen und jede Menge Pappkartons. Letztere wurden als Allererstes zu kuscheligen Ein-Mann-Behausungen umfunktioniert. Und so lagen oder saßen einige Zweitklässler eine gefühlte Ewigkeit in ihren neuen Unterkünften – und alles lief ohne Streit und Zankerei ab!
Die fehlenden roten Gefährte für draußen waren nur am Montag ein großes Problem. An den folgenden Tagen wurde schon gar nicht mehr danach gefragt. Denn auch ohne Fahrzeuge konnte man draußen noch wunderbar spielen! Nach einem starken Regenguss am Donnerstag und Freitag zum Beispiel war die große Pfütze auf dem Schulhof ein beliebter Spielplatz!Unser Resümee der 1. Woche: Der Behauptung „Weniger ist mehr“, können wir voll und ganz zustimmen!
Kerstin Brandes
Bilder: Jürgen Beckmerhagen.